Traditionelle Chinesische Medizin

Traditionelle Chinesische Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist ein über 2500 Jahre altes Medizinsystem. Bereits damals war der Gedanke der Prävention sehr wichtig. Der Arzt einer Gemeinde wurde bezahlt, wenn diese gesund blieb. So wusste man bereits damals sehr viel über die Heilwirkung bestimmter Nahrungsmittel und versuchte, dementsprechend zu handeln. Man kochte im heissen Sommerwetter mit erfrischenden Gemüsen und im kalten Winter mit wärmenden Nahrungsmitteln wie Fleisch oder wärmendem Gemüse. Zudem wurden schon früh Dekokte mit Kräutern verabreicht.

Viele unserer Kenntnisse über die Medizin von damals stammen auch von Ausgrabungen. Die Chinesen waren durch die Philosophie des Daoismus bzw. die Religion des Buddhismus davon überzeugt, dass es ein Leben nach dem Tode gäbe. Somit wurden sehr reiche und wichtige Persönlichkeiten mit Grabbeigaben versehen, welche den Toten auch später ein gutes Leben gewährleisten sollten. In Mawangdui fand man 1972 ein Grab mit einem einbalsamierten Frauenkörper, der sehr gut erhalten war, was auf die bereits fortgeschrittene Kenntnis der Pharmakopie und Chemie schliessen liess. Es fanden sich aber auch Schriften zu Akupunktur, Erhaltung der Gesundheit und andere Methoden der chinesischen Medizin.

Obwohl sich vieles in der Welt von heute zur damaligen unterscheidet, funktionieren doch die menschlichen, körperlichen und seelischen Prozesse im Wesentlichen gleich wie damals, weshalb wir auch heute die Methoden der TCM sehr gut anwenden können. 

Natürlich besteht nebst diesen Schriften aus Gräbern eine Vielfalt an Literatur, vorwiegend auf Chinesisch, welche aber im letzten und diesem Jahrhundert in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Die Chinesische Medizin ist eine empirische Medizin, die sich trotz ihrer langen Tradition auch in der heutigen Zeit ständig weiterentwickelt. Zu den fünf Grundpfeilern der chinesischen Medizin gehören die Ernährung, die Arzneimittelbehandlung (hauptsächlich mit Kräutern und Wurzeln-z.B. Ginseng), die Tuina-Massage, das Qigong (Bewegungs-Atem-und Konzentrationsübungen) und die Akupunktur und Moxibustion (Wärmebehandlung mit Beifusszigarre). Die Grundlage der chinesischen Medizin ist die Einheit von Yin und Yang. Das heisst, es geht darum, im Körper und auch im seelischen Bereich wieder ein Gleichgewicht herzustellen, falls dieses nicht mehr vorhanden ist. Über das Meridiansystem, ein Netz von Leitbahnen, das sich über den ganzen Körper zieht und das Innere mit dem Äusseren verbindet und umgekehrt, werden Impulse zur Heilung gegeben. Auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte, welche manuell oder mit den Nadeln stimuliert werden.

Die Chinesen lernten von der Natur und ihren Rhythmen und schlossen daraus auch auf den Menschen. Der Mensch wurde als ein kleiner Teil in dieser Natur angesehen.